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Willkommen in der Schweizer Arbeitswelt: 5 essenzielle Tipps für Newcomer:innen

Die Schweiz ist ein Land der Möglichkeiten, das jährlich zahlreiche internationale Fachkräfte anzieht. Allein im Jahr 2022 waren es 166 919 ausländische Arbeitskräfte. Als Newcomer:in stehst du vor einer spannenden Herausforderung: Wie findest du deinen Platz in diesem dynamischen Arbeitsmarkt? Keine Sorge, mit den richtigen Strategien und etwas Durchhaltevermögen wirst du schon bald deine Chancen nutzen. Wie dir das am besten gelingt, erfährst du jetzt!

Verstehe den lokalen Arbeitsmarkt

Die Schweiz ist bekannt für ihre starke Wirtschaft und bietet in verschiedenen Sektoren ausgezeichnete Jobchancen, wobei der Hauptteil auf den Dienstleistungssektor entfällt. Seit mehr als elf Jahren sind dort über 70 % aller Erwerbstätigen beschäftigt.

Besonders gefragt sind Fachkräfte in der Pharma- und Biotechnologie, im Finanzsektor, in der IT und im Ingenieurwesen. Auch der Gesundheits- und Bildungsbereich suchen ständig nach qualifizierten Mitarbeiter:innen. Informiere dich gründlich über die Anforderungen in deinem Zielbereich. Das verschafft dir einen Vorteil im Bewerbungsprozess.

Eines darfst du allerdings nicht übersehen: Die Schweiz mag klein sein, aber die Arbeitswelt variiert je nach Region stark. In Zürich findest du viele Jobs im Finanz- und IT-Sektor, während Basel ein Hotspot für die Pharmaindustrie ist. Die Romandie ist bekannt für internationale Organisationen und das Tessin bietet Chancen im Tourismus und der Modebranche. Überlege, wo deine Fähigkeiten am besten zur Geltung kommen, und recherchiere die Jobmöglichkeiten in diesen Gebieten.

Netzwerken: Dein Schlüssel zum Erfolg

In der Schweiz greift der Spruch: «Es ist nicht nur wichtig, was du weisst, sondern auch, wen du kennst.» Networking ist hier mehr als nur ein Buzzword. Es ist der Schlüssel zu vielen Türen in der Arbeitswelt. Selbst Tina Turner, die als weltberühmte Künstlerin in die Schweiz kam, erkannte den Wert des Networkings für ihre Integration. Trotz ihres Ruhms und Vermögens investierte sie Zeit und Energie in den Aufbau lokaler Kontakte. Das half ihr, sich schnell in ihrer neuen Heimat einzuleben und beruflich weiterhin erfolgreich zu sein. Ihr Beispiel zeigt: Egal auf welcher Karrierestufe du stehst, Networking ist unverzichtbar.

Zugegeben: Für Tina Turner dürfte das Networking ein wenig einfacher sein als für den Otto Normalbürger. Zum Glück gibt es professionelle Netzwerke und Plattformen, die dich dabei unterstützen. So sind Xing und LinkedIn in der Schweiz weitverbreitet. Sie bieten dir exzellente Möglichkeiten, um mit Fachleuten aus deiner Branche in Kontakt zu treten. Am besten erstellst du ein überzeugendes Profil, das deine Fähigkeiten und Erfahrungen hervorhebt. Sei aktiv: Teile interessante Artikel, kommentiere Beiträge und knüpfe gezielt Kontakte zu Personen in deinem Zielunternehmen oder deiner Wunschbranche.

Eine weitere Stütze sind die sozialen Medien. Viele Unternehmen posten ihre offenen Stellen auf Twitter, Facebook oder Instagram. Folge den Accounts von Firmen, die dich interessieren, und interagiere mit ihren Inhalten. So bleibst du auf dem Laufenden über Jobmöglichkeiten und zeigst gleichzeitig dein Interesse und Engagement. Überdies gibt es Expat-Netzwerke, von denen du enorm profitieren kannst. Sie bieten nicht nur emotionale Unterstützung, sondern ebenfalls wertvolle Tipps zur Integration und oft auch berufliche Kontakte. Suche nach lokalen Expat-Gruppen in deiner Stadt oder Region. Viele organisieren regelmässige Treffen und Aktivitäten.

Selbstverständlich ist die digitale Welt nur eine Option des Networkings. Der persönliche Kontakt darf und muss nicht zu kurz kommen. Gelegenheiten hierfür findest du auf den zahlreichen Fachkonferenzen, Messen und Networking-Events der Schweiz. Nutze diese Gelegenheiten, um dich mit Gleichgesinnten auszutauschen und potenzielle Arbeitgeber kennenzulernen. Auch lokale Meetups, die du über Plattformen wie Meetup.com findest, sind eine grossartige Möglichkeit, um in ungezwungener Atmosphäre Kontakte zu knüpfen.

Extratipp: Freiwilligenarbeit ist in der Schweiz hoch angesehen und kann eine hervorragende Möglichkeit sein, dein Netzwerk zu erweitern und gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Suche nach Organisationen, die deinen Interessen entsprechen, und bringe dich ein. Du wirst überrascht sein, wie viele wertvolle Kontakte du dabei knüpfen kannst.

Bewerbungsunterlagen, die begeistern

In der Schweiz legen Arbeitgeber grossen Wert auf sorgfältig erstellte und vollständige Bewerbungsunterlagen. Deine Dokumente sind deine Visitenkarte. Sie sollten dich von deiner besten Seite zeigen und gleichzeitig den Schweizer Standards entsprechen. Ein essenzielles Dokument ist dein tabellarischer Lebenslauf, der in der Regel nicht länger als zwei Seiten sein sollte. Wichtige Elemente sind:

  • ein professionelles Foto (üblicherweise oben rechts)
  • persönliche Angaben (Name, Adresse, Geburtsdatum, Nationalität, Aufenthaltsstatus)
  • berufliche Erfahrung (in umgekehrt chronologischer Reihenfolge)
  • Ausbildung und Weiterbildungen
  • Sprachkenntnisse (mit Angabe des Niveaus)
  • IT-Kenntnisse
  • Hobbys und Interessen (optional, aber oft geschätzt)

Ganz wichtig: Achte darauf, Lücken im Lebenslauf zu erklären. Schweizer Arbeitgeber schätzen Transparenz und Kontinuität.

Ein Must-have in deinen Bewerbungsunterlagen ist das Motivationsschreiben. Es hat für gewöhnlich eine Länge von höchstens einer Seite und fokussiert sich auf Folgendes:

  • warum du dich für diese Position interessierst
  • was dich für die Stelle qualifiziert
  • warum du gerade bei diesem Unternehmen arbeiten möchtest
  • was deine Motivation ist, in der Schweiz zu arbeiten

Zeige, dass du dich mit dem Unternehmen und der Position auseinandergesetzt hast. Personalisiere jedes Schreiben und vermeide Standardfloskeln.

In der Schweiz sind Arbeitszeugnisse elementar. Sie weisen detaillierte Informationen über deine Leistungen und dein Verhalten am Arbeitsplatz auf. Wenn du keine Schweizer Zeugnisse hast, füge Empfehlungsschreiben oder Kontaktdaten von Referenzpersonen bei. Und noch ein Tipp: Lasse deine ausländischen Abschlüsse, wenn möglich, in der Schweiz anerkennen.

Hast du alle Unterlagen zusammen, geht es an die Formatierung. Verwende eine klare, leserfreundliche Schriftart wie Arial oder Calibri. Schriftgrössen und Absätze sollten stets einheitlich formatiert sein. Am bestens speicherst du alles als PDF ab, um das Layout zu erhalten. Ist alles fertig, sollte ein Muttersprachler deine Unterlagen durchsehen. So lassen sich sprachliche Feinheiten und kulturelle Nuancen optimieren. Eine fehlerfreie und professionelle Präsentation deiner Bewerbungsunterlagen ist immerhin der erste Schritt zu einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch.

Im Vorstellungsgespräch überzeugen

Gratulation! Du hast es geschafft. Deine Bewerbung hat überzeugt und du wurdest zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Jetzt gilt es, dich optimal vorzubereiten, um auch im persönlichen Gespräch zu glänzen. In Schweizer Unternehmen legt man grossen Wert auf Professionalität, kombiniert mit einer gewissen Lockerheit. Sei pünktlich oder besser noch, etwa fünf bis zehn Minuten früher da. Zu früh zu kommen kann allerdings als unhöflich empfunden werden, da es den Tagesablauf des:der Interviewers:in stören könnte.

Und nun zur Kleidung: Zieh dich dem Unternehmen und der Position angemessen an. Bist du dir unsicher, ist formell besser als zu leger. Ein fester Händedruck zur Begrüssung ist üblich und wird geschätzt. Bereite dich auf typische Fragen vor:

  • Warum möchten Sie in der Schweiz arbeiten?
  • Was wissen Sie über unser Unternehmen?

Zeige dein Interesse an der Schweizer Kultur und dem Unternehmen, indem du gut recherchierte Fragen stellst. Schweizer Arbeitgeber schätzen Bescheidenheit, kombiniert mit selbstbewusstem Auftreten. Zwar wird ein Prahlen nicht gemocht, aber stelle deine Fähigkeiten und Erfahrungen klar dar. Fragen zu deinem Privatleben können vorkommen. In der Schweiz ist dies üblicher als in anderen Ländern. Du musst nicht auf alles antworten, aber eine gewisse Offenheit wird geschätzt. Nach dem Gespräch ist es in der Schweiz üblich, eine kurze E-Mail zu schreiben, in der du dich für das Gespräch bedankst und dein Interesse an der Stelle bekräftigst. Dies zeigt deine Wertschätzung und Professionalität.

Denk daran: Jedes Gespräch, auch wenn es nicht zu einer Anstellung führt, ist eine wertvolle Erfahrung und eine Chance, dein berufliches Netzwerk in der Schweiz zu erweitern. Mit der richtigen Vorbereitung und einer positiven Einstellung wirst du im Vorstellungsgespräch überzeugen und deinem Traumjob in der Schweiz einen grossen Schritt näherkommen.

Nutze professionelle Unterstützung

Auf deinem Weg zu einer erfolgreichen Karriere in der Schweiz musst du nicht alles allein bewältigen. Es gibt zahlreiche professionelle Unterstützungsangebote, die dir den Einstieg erleichtern können. Stellenvermittlungen und Recruitingagenturen sind oft gut vernetzt und können dir Türen öffnen, die sonst verschlossen blieben. Sie kennen den lokalen Arbeitsmarkt und können dich gezielt mit passenden Arbeitgebern in Kontakt bringen. Eine Karriereberatung oder ein Coaching helfen dir, deine Stärken zu erkennen und deine Bewerbungsstrategie zu optimieren. Besonders wertvoll sind Berater:innen, die sich auf internationale Fachkräfte spezialisiert haben. Vergiss auch nicht, in deine Weiterbildung zu investieren. Die Schweiz bietet ein breites Spektrum an Kursen und Zertifizierungen, die deine Qualifikationen aufwerten. Viele Hochschulen und Bildungsinstitute verfügen über spezielle Programme für Newcomer. Es ist ratsam, diese Chance zu ergreifen, um deine Fähigkeiten zu erweitern und dich für den Schweizer Arbeitsmarkt noch attraktiver zu machen. Mit der richtigen Unterstützung und kontinuierlicher Weiterbildung steigerst du deine Chancen auf eine erfolgreiche Karriere in der Schweiz erheblich.

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